Im Fokus
2022 beschäftigt die Migros Zürich die Sanierung der Betriebszentrale, umgebaut werden das Hochhaus und die Logistikplattform. Eine 10-jährige Partnerschaft wird mit Alnatura gefeiert. Und die Migros Zürich unterstützt die vielfältigen Ausbildungswege ihrer Mitarbeitenden.
Betriebszentrale Herdern
Frischekur für eine Legende
Knapp 60 Jahre nach dem Bau wird das Hochhaus am Hauptsitz der Migros Zürich ab Februar 2022 umfassend saniert. Mit der Erneuerung ihres denkmalgeschützten Sitzes stärkt die Genossenschaft den Standort Herdern. 2022 konnten zudem die umfassenden Umbauarbeiten im Projekt «Logistik 2025» abgeschlossen werden.
Es prägt das Bild von Zürich-West seit der Errichtung in den 1960er-Jahren: das Hochhaus mit der Betriebszentrale Herdern an der Pfingstweidstrasse 101 in Zürich. Seither dient das Gebäude als Hauptsitz und Wahrzeichen der Genossenschaft Migros Zürich.
Beinahe 60 Jahre sind in der Zwischenzeit vergangen – und der Turm allmählich in die Jahre gekommen. Die rund 500 Mitarbeitenden ziehen deshalb für 18 Monate aus dem Gebäude in ein Provisorium. Der Herdern-Turm wird umfassend saniert.
Angesichts seiner Bauzeit gilt das Hochhaus als architektonisches Meisterstück. Es wurde mit unzähligen Innovationen in Bezug auf intelligente Statik und einen minimalen Materialverbrauch gebaut.
Bedeutende Logistikplattform
Speziell wegen seiner kubischen Proportionen und der Erscheinung steht der Turm wie andere Elemente der Betriebszentrale unter Denkmalschutz. Dies stellt die Planer der Sanierung vor spannende Herausforderungen – gerade wenn es darum geht, die heute anspruchsvollen baulichen Normen zu erfüllen. «Mit der umfassenden Sanierung des Hochhauses investiert die Migros Zürich in den Standort Herdern als bedeutende Logistikplattform für die Migros und die Grossregion Zürich», sagt Hermann Meier, Leiter Bau und Immobilien bei der Migros Zürich. Im August 2023 werden die Mitarbeitenden der Migros Zürich dann an ihren neuen, alten Arbeitsplatz zurückkehren.
Ein Einblick ins Herz der Migros Zürich
Abschluss Projekt «Logistik 2025»
Ende Juni 2022 wurde auf den erfolgreichen Abschluss der strategischen Initiative «Logistik 2025» angestossen. Zu früh? Keineswegs! Dieses umfangreiche und komplexe Projekt konnte deutlich schneller abgeschlossen werden als geplant. Alle Beteiligten haben mit Engagement und Weitsicht dazu beigetragen, dass die Teilprojekte perfekt orchestriert waren und so die Umbauzeit im Betrieb verkürzt werden konnte. Dies trotz massiver Zunahme der Umschlagsmenge während der Corona-Pandemie.
Im Projekt «Logistik 2025» ging es darum, die Logistik der Betriebszentrale Herdern fit für die Zukunft zu machen. Dringend nötige Anpassungen und Erweiterungen an Gebäude und Infrastruktur wurden in mehreren Teilprojekten vorgenommen. Schwachstellen wie Retourenablad und ungenügende Fluchtwege wurden behoben.
Die Teilprojekte im Projekt «Logistik 2025»:
In den Teilprojekten «Logistik 2025» befasste man sich mit rechtlichen Aspekten, da die Frischeplattform Herdern unter Denkmalschutz steht. Weiter wurden verkehrstechnische Anpassungen auf dem Areal vorgenommen und es wurde ein Ersatzbau für die Autoreparaturwerkstatt gebaut. Die grössten Teilprojekte waren allerdings der Erweiterungsbau im Untergeschoss und der Umbau der Retourenhalle. Im Untergeschoss wurden zusätzliche Logistikflächen gebaut und in der Retourenhalle wurde vom Seitenentlad auf Heckentlad umgestellt. Auch die Entfluchtungswege rund um das Personalrestaurant Topolino wurden gmäss Vorgaben der Feuerpolizei angepasst.
Kunst am Bau
Der Umbau des Hochhauses rief viele kreative Ideen auf den Plan. So wurde das rechteckige Hochhaus zum Schutz der Bauarbeitenden als Kult Ice Tea verkleidet.
Alnatura
10 Jahre Alnatura in der Schweiz
2012 holte die Migros Zürich Alnatura in die Schweiz. 2022 feiern die Alnatura Bio Super Märkte 10-jähriges Bestehen. Doch nicht nur Filialen werden eröffnet, sondern auch Alnatura-Produkte sind immer häufiger in den Migros Supermärkten zu finden.
Bio, nachhaltig, sinnvoll für Mensch und Erde: Dafür steht Alnatura seit seiner Gründung durch Götz Rehn in Deutschland im Jahr 1985. Rehn möchte mit Alnatura ein «anderes Wirtschaften» ermöglichen; bei dem Gewinn nicht Zweck, sondern das Ergebnis sinnvollen Handelns darstellt.
In Rehns Vision erkannte sich auch die Migros Zürich, weshalb sie 2012 eine Zusammenarbeit mit der Bio-Kette begann. Im selben Jahr eröffnete der erste Alnatura Bio Super Markt der Schweiz in Zürich-Höngg.
Starke Partnerschaft
Mit den Jahren kamen in der Schweiz immer mehr Filialen dazu. Das Versprechen: Wer einen Laden betritt, kann sich sicher sein, ausschliesslich biologische Produkte in hoher Qualität vorzufinden. Ebenfalls 2012 nahm die Migros Zürich erste Alnatura- Produkte auch in ihren Supermärkten auf. Mit der Partnerschaft traf die Migros Zürich den Nerv der Zeit, stieg doch das Bewusstsein der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten für biologische Produkte kontinuierlich an. Nicht zuletzt dank dieser Entwicklung nehmen die Produkte auch über die Genossenschaftsgrenze hinaus eine immer wichtigere Bedeutung in den Supermärkten der Migros ein. Heute sind sie schweizweit in grösseren Filialen erhältlich.
10 Jahre, 20 Filialen
2022 feiert Alnatura das zehnjährige Bestehen in der Schweiz. Und die Erfolgsgeschichte soll sich fortsetzen. Auch in Zukunft soll sich das Filialnetz der Alnatura Bio Super Märkte stetig ausbreiten.
Alnatura in der Schweiz
2012
Erster Alnatura Bio Super Markt in Zürich-Höngg; Einführung erster Alnatura-Produkte in den Supermarktfilialen der Migros Zürich
2013
Filialen in Regensdorf (bis 2018) und Zug
2014
Filialen in Winterthur Grüze und in Bülach eröffnet; Einführung von Alnatura-Produkten im Online-Supermarkt der Migros
2015
Filiale in der Migros-City; Einführung von Alnatura-Produkten in Migros-Filialen der Romandie und im Tessin
2016
Filiale in Zürich Oerlikon
2017
Filialen in Bern und Uster
2018
Filialen Sihlquai-Passage (Zürich HB) und im Glattzentrum
2019
Filialen Winterthur Neuwiesen, Zürich Kreuzplatz und Luzern werden eröffnet
2020
Filiale Zürich Niederdorf
2021
Filialen Baden, Basel, St. Gallen, Solothurn, Zürich Limmatplatz
2022
Zwanzigster Alnatura Bio Super Markt in Wädenswil
Berufsbildung
Ausbildung mit Zukunft
Mit gut 7000 Mitarbeitenden nimmt die Migros Zürich einen zentralen Stellenwert auf dem Arbeitsmarkt ein. Viele unterschiedliche Berufe in diversen Branchen machen neben den Mitarbeitenden die Vielfalt der Migros Zürich aus.
Die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Migros Zürich sind vielfältig. Ob ein ambitionierter (Neu-)Einstieg oder eine solide Grundausbildung, bei der Migros Zürich stehen alle Türen offen. Dass der Weg in den Beruf unterschiedlich sein kann, zeigen die Beispiele von Maica Schifa, Saif Jahan und Mayra Rubio.
Maica Schifa, Detailhandelsfachfrau EFZ
Es ist Maica Schifas zweiter Arbeitstag in der Migros Glattpark, und bereits ist sie die Tagesverantwortliche für die Abteilung Früchte und Gemüse. Sie schaut, dass alle Lebensmittel frisch und ordentlich aussehen, gibt Bestellungen für den folgenden Tag ein und berät Kundinnen und Kunden. Ihre Lehre als Detailhandelsfachfrau EFZ hat sie soeben in der Migros Wallisellen abgeschlossen. Da sie mit ihrer fröhlichen Art und Wissbegier bereits während der Ausbildung überzeugte, erhielt sie vom Filialleiter eine Empfehlung und konnte aus drei Filialen auswählen, wo sie ihre Festanstellung antreten wollte. Sie entschied sich für die Migros Glattpark.
Der Verkauf soll es sein
Vor sieben Jahren kam Maica aus Italien in die Schweiz. Mit 16 Jahren war sie schon zu alt für die Oberstufe. So büffelte sie ein Jahr lang intensiv Deutsch und konnte in der Migros Wallisellen ein paar Schnuppertage absolvieren. Dann erhielt sie das Angebot für die Ausbildung zur Detailhandelsassistentin EBA und nach zwei Jahren, mit ersten Arbeitserfahrungen und guten Noten, konnte sie die Lehre zur -fachfrau EFZ anhängen. «Der Verkauf ist genau das Richtige für mich. Ich will viel in Bewegung sein und den Austausch mit Kundinnen und Kunden pflegen», schwärmt Maica Schifa. «Ich träume davon, meine eigene Migros-Filiale zu haben und Mitarbeitende zu führen», erzählt sie. Deshalb will sie sich ab kommendem Sommer weiterbilden.
Saif Jahan, Strassentransportfachmann EFZ
Souverän parkiert Saif Jahan den Lkw mit Elektroantrieb in die Parklücke und steigt zufrieden aus der Führerkabine. Soeben hat er seine Lehre als Strassentransportfachmann EFZ bei der Migros Zürich abgeschlossen und wurde aufgrund seiner Motivation und guter Leistung fest angestellt. Nun ist er fünf Tage in der Woche mit den Lkw im Genossenschaftsgebiet unterwegs: «Ich fahre mit den grossen Fahrzeugen gerne aus der Stadt raus und beliefere die ländlichen Filialen, denn dort gibt es weniger Verkehr und mehr Platz für die Anlieferung.» Ob er dabei mit Diesel-, Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeugen unterwegs ist, spielt für ihn keine Rolle, er fährt sie alle gerne.
Durch den Schnuppertag zum Traumjob
Nach der obligatorischen Schulzeit fand Saif Jahan keine Lehrstelle und absolvierte infolgedessen das 10. Schuljahr. Eine Lehre im Detailhandel hätte es sein sollen oder eine als Automechaniker. An Schnuppertagen bei der Migros Zürich wurde er auf den Beruf als Strassentransportfachmann aufmerksam; bis dahin wusste er gar nicht, dass es diesen Beruf gibt. Kurz nachdem er den Eignungstest bestanden und seine Lehre begonnen hatte, wurde er 18 Jahre alt und konnte die Auto- und Lkw-Prüfung machen: «Ich habe beide Prüfungen beim ersten Versuch bestanden», erzählt der Junglenker stolz und startet glücklich in eine neue Tagesroute.
Mayra Rubios – von der Detailhandelslehre zur Bereichsleiterin Non-Food
Mayra Rubios Berufseinstieg nach der obligatorischen Schulzeit war ein holpriger. Zwar hatte sie erfolgreich eine Lehre als Kauffrau begonnen, wurde aber noch während der Ausbildung schwanger und vom damaligen Unternehmen nicht unterstützt, vielmehr sogar entlassen. Sie hielt sich darauf mit Gelegenheitsjobs über Wasser, und arbeitete zum Beispiel als Degustantin in der Migros Altstetten.
Vom Filialleiter gefördert
Es war der Filialleiter der Migros Altstetten, Bruno Galli, der schon früh das Potenzial der jungen Frau erkannte und ihr die Ausbildung nach Artikel 32 schmackhaft machte. Denn er ist überzeugt: «Eine Lehre ist nach wie vor eine so wichtige Grundausbildung, und ohne ein Fähigkeitszeugnis im Sack kommt man im Leben nicht weit.» So begann Mayra ihre Detailhandelslehre in der Abteilung Früchte und Gemüse und drückte während zweier Jahre die Schulbank. Nach erfolgreichem Abschluss konnte sie die Prüfung zur Fachleiterin und dann sogar zur Bereichsleiterin anhängen. Inzwischen ist sie verantwortlich für die ganze Non-Food-Abteilung in der Migros Altstetten Neumarkt und führt 15 Mitarbeitende.
Harte Arbeit zahlt sich aus
Die inzwischen 28-jährige schaut ohne Verdruss auf die intensive Lehrzeit zurück: «Da die Lehre verkürzt war, musste ich alles viel schneller lernen und auch schneller arbeiten. Ich konnte aber auf die Hilfe von anderen Absolventinnen zählen, und meine Fragen wurden immer professionell beantwortet.» Die Ausbildung erforderte viel Selbstdisziplin und Durchhaltewillen. Mit dem selbsterstellten Lehrplan lief es Mayra aber rund: «Karriere machen wollte ich schon immer. Ich bin dankbar, dass mich die Migros Zürich auf meinem Weg unterstützt hat.»